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Wie Unternehmen mit Embedded Finance ihre Rentabilität verbessern können

Durch die Integration von Banking Features in ihre digitalen Produkte geben Unternehmen ihrem Wachstum einen Extra-Schub und steigern dabei Kundenbindung und -loyalität. Gleichzeitig hilft dir dieser Ansatz bei der Erschließung neuer Einnahmequellen durch den Verkauf von zusätzlichen Abo-Services.

David Frei
March 13, 2023

Der nie endende Nachrichtenstrom sorgt dafür, dass uns allen die unsichere wirtschaftliche Lage nur zu bewusst ist. Einstellungsstopps, Marketingkürzungen oder Versuche, die Bargeldreserven aufzustocken, sind die Folge… Dazu haben wir erkannt, dass viele Unternehmen in europäischen Tech-Hubs wie Berlin, München und Amsterdam das Streben nach schnellem Wachstum aufgeben. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Steigerung ihrer Rentabilität und die Kontrolle von Akquisekosten.

Wir finden, dass Embedded Finance ebenfalls eine hervorragende Lösung ist, um die Rentabilität von digitalen Produkten zu steigern – und das in jeder Branche.

Aber zuerst einmal: Was ist überhaupt Embedded Finance?

Kurz gesagt, Embedded Finance ist die Integration von Banking Features - ursprünglich bereitgestellt von klassischen Banken - in Services und Produkte von Unternehmen aus dem Nicht-Finanz-Sektor. Diese bereichern damit ihr Angebot mit Finanz-Services, die Interesse und Loyalität ihrer Kunden befeuern und zugleich neue Einnahmequellen schaffen.

Und tatsächlich sind Nutzer bereit, für einen verbesserten Service mehr zu bezahlen. Schon 2020 erklärte a16z, dass SaaS-Dienstleister ihren Umsatz pro Kunde durch Embedded Finance um das Fünffache steigern können - und mit dieser Vorhersage lagen sie gar nicht so falsch.

Deshalb ist es keine Überraschung, dass wir viele Startups sehen, die für ihr Wachstum auf Embedded Finance setzen - und dass diese Strategie für sie optimal aufgeht. Diese Erfolge sehen wir laufend bei unseren Kunden. So konnten einige unserer Swan-Partner den Customer Lifetime Value ihrer Kunden innerhalb von nur sechs Monaten nach der Integration von Embedded Finance verdreifachen. Ein SaaS-Partner erzielte sogar einen zusätzlichen Monthly Recurring Revenue von 15 € bei den Nutzern, die das neue, umfangreichere Angebot angenommen hatten.

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Wie hoch ist dein Umsatzpotential? Teste unseren Rechner und erkenne auf einen Blick, welchen Mehrumsatz dir Embedded Finance bieten kann.

Profitiere von wachsender Kundenbindung

Eines der Geheimnisse des Erfolgs im Bankgewerbe ist, dass die Kundenbindung dort außerordentlich hoch ist. Das gilt auch für Finanz-Apps, ganz egal, ob beruflich oder privat genutzt: Diese fesseln Nutzer umso stärker an Unternehmen, sobald sie um zusätzliche Banking Features erweitert werden. Ganz besonders stark ausgeprägt ist die Kundenbindung im mobilen Online-Banking, denn dort ist sie höher als in fast jedem anderen App-Segment.

Darüber hinaus entwickelst du als Anbieter von Software- und Finanzdienstleistungen ein sehr viel besseres Verständnis für die Dynamik und Bedürfnisse deiner Kunden. So bist du in der Lage, ein reibungsloses Nutzererlebnis zu schaffen, bei dem deine Kunden Geld verdienen, es anlegen, managen und transferieren können, ohne deine Plattform verlassen zu müssen.

Zweitens, wie du von neuen Erlösquellen profitierst!

Wir alle wissen, welchen großen Anteil smarte Preismodelle am Geschäftserfolg haben, denn generell gehen Menschen davon aus, dass mit der Qualität auch der Preis eines Produkts steigt. Dabei sind teurere Abonnements nicht der einzige Weg, um mit digitalen Angeboten zusätzlich Geld zu verdienen.

Durch Embedded Finance bekommst du die Möglichkeit, Erlösquellen zu erschließen, die über reine Abo-Services hinausgehen. Was wir damit meinen? Schau dir unsere Beispiele an.

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  1. Umsätze aus Zahlungen sind ein perfekter Einstieg in die Banking Services: Durch sie erhältst du wertvolle Daten, schaffst Vertrauen und erzeugst Bedarf an weiteren Finanzdienstleistungen. Durch Embedded Finance gibst du Unternehmen die Möglichkeit, ihre Konten und digitalen Zahlungen wie eine normale Bank abzuwickeln und durch Transaktionsgebühren zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Für europäische Unternehmen bedeutet diese in der Regel die Abwicklung von Zahlungen über das SEPA-System und die Erledigung von Bank-zu-Bank-Überweisungen in Echtzeit. Dabei kann es sich sowohl um Push-Zahlungen, bei denen der Zahlende die Überweisung veranlasst, oder um Pull-Zahlungen mit der Abbuchung durch den Zahlungsempfänger (wie beim Lastschriftverfahren) handeln.

Wir haben eine Reihe von Partnern, die mit solchen Transaktionen Einnahmen erzielen, indem sie für jede durchgeführte Operation eine feste Gebühr erheben. Du kannst dir sicher gut vorstellen, wie diese jeweils recht kleinen Beträge bei einer großen Nutzerbasis einen erheblichen Geldfluss erzeugen.

 

  1. Interchange-Umsätze sind gerade für Fintechs das Geheimrezept für die Erschließung neuer Erlösquellen im Zahlungsgeschäft. Kein Wunder, denn Banken, Neo-Banken (z. B. Revolut) und sogar Handelsunternehmen (z. B. Ikea) erzielen mit Interchange-Gebühren erhebliche Einnahmen. 

Interchange-Gebühren garantieren dem Kartenaussteller (das könnte auch dein Unternehmen sein) einen festen Anteil an jeder Zahlung, die mit den Karten getätigt wird. Bei einer Gebühr von 1,50 % verdienst du also je 100 Euro Kartenumsatz rund 1,50 Euro.

Dein Anteil bemisst sich am Transaktionsvolumen. Dazu werden Variablen wie das ausstellende Land, die Art der Karte, der Gesamtbetrag der Transaktion oder die Kategorie des Händlers berücksichtigt. 

Denk bitte daran, dass Interchange-Gebühren eine kleinere Rolle spielen, wenn es um das Geschäft mit Karten für Privatkunden geht. Grund dafür ist das europäische Kartellgesetz aus dem Jahr 2015, das die Gebühren in dem Bereich für Debitkarten auf 0,2 % und für Kreditkarten auf 0,3 % begrenzt. 

Demgegenüber sind die Kartengebühren für Unternehmen nicht reguliert, wobei sie in Abhängigkeit von den genannten Variablen meist zwischen 1,00 % und 1,50 % liegen. Bei der genauen Prognose der Einnahmen aus den Interchange-Gebühren solltest du deshalb die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben pro Karte (pro Konto) in deinem Kundenportfolio berücksichtigen. Je nach Unternehmen und Kundenstamm kann diese Summe stark variieren. Unsere Partner gehen bei KMU meist von Ausgaben zwischen 5.000 bis 8.000 Euro aus.

  1. Umsätze aus Finanzierungen sind genau das, wonach sie klingen. Kredite geben deinen Kunden die Mittel, die sie heute benötigen. Dafür erwartest du eine künftige Rückzahlung, inklusive Gebühren oder Zinsen. 

Was Embedded Lending gerade für den B2B-Bereich so interessant macht, ist, dass Plattformen vielfach innovative Finanzierungsmöglichkeiten entwickeln können, die herkömmliche Banken gar nicht anbieten. Warum das so ist? Zuerst einmal sind Banken meist nicht spezialisiert genug, um viele Nischenanforderungen beim Thema Finanzierung zu erfüllen. Ganz zu schweigen, wenn es um die Analyse der Kunden- und Transaktionsdaten geht (Spoiler-Alarm: Banken sind in dem Bereich nicht annähernd so stark wie Tech-Unternehmen). Kredit- und Investment-Startups sind da sehr viel agiler, denn sie können auf Basis der vorhandenen Daten viel fundiertere Entscheidungen über die Kreditvergabe treffen. Deshalb sind sie auch in der Lage, bei einer ertragsbasierten Finanzierung automatische Tilgungen in Form eines Prozentsatzes künftiger Einnahmen zu akzeptieren. 

Natürlich hängt die Höhe der Krediteinnahmen vom Finanzierungsvolumen und den jeweiligen Konditionen ab. Diese können von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Schick mir einfach eine Nachricht, wenn du hier Hilfe bei deinem Projekt brauchst.

  1.  Umsätze aus Abonnements sind fast selbstverständlich. 

Abschließend wollen wir die wohl offensichtlichste Ertragsquelle von Embedded Finance natürlich nicht vergessen. Es ist nur logisch, den Preis für deine Software-Abonnements wegen der zusätzlichen Banking Features und dem verbesserten Kundenerlebnis zu erhöhen. In der BaaS-Branche haben wir die  Erfahrung gemacht, dass Unternehmen die Abo-Gebühren nach der Integration der Finanz Features um bis zu 20 % steigern konnten.

Ein großer Vorteil ist die Flexibilität, denn du kannst bei deinen Software-Abos mit der Kundenakzeptanz oder der Preisgestaltung experimentieren und dabei fortlaufend hohe Erträge erzielen. So kannst du es dir dank der Zusatzeinnahmen durch die höhere Abo-Gebühr erlauben, Zahlungstransfers auf der App billiger anzubieten oder als zusätzlichen Anreiz Interchange Fees mit deinen Nutzern zu teilen.

Du kannst dabei mit einer Reihe von Preisstrategien experimentieren. Probiere es einfach aus und realisiere die für dich optimalen Margen bei Software-Abos und Banking Features.

Wie du siehst, bietet dir Embedded Finance interessante Möglichkeiten für die Realisierung eines Produkts, mit dem du Kunden fester an dich binden kannst, während du vom Wiederverkauf der Banking Features und geteilten Interchange Fees profitierst. Das Ergebnis? Umsatz und Rentabilität deines Unternehmens werden nachhaltig wachsen.

Welches Potential bieten Banking Features deinem Produkt?

Die Möglichkeiten, die Embedded Finance deinem Unternehmen bietet, sind ein echter Gamechanger. Um die Vorteile von Embedded Finance für dein Produkt zu erkennen, solltest du dir das Umsatzpotenzial unbedingt näher anschauen. Teste unseren Rechner und sieh sofort, welchen Mehrumsatz du mit Embedded Finance erzielen kannst!

Wir haben ein Tool entwickelt, das dir dabei hilft. Gib einfach deine wichtigsten Prämissen in den Swan-Ertragsrechner ein. Wir zeigen dir dann, wie sich die verschiedenen hier besprochenen Ertragsströme auf den Umsatz deines Unternehmens auswirken, damit du dein Erlöspotenzial abschätzen kannst. Falls du Hilfe brauchst oder weitere Informationen möchtest: Ich bin da, um dich bei allen Fragen rund um Embedded Finance zu unterstützen. Schreib mir einfach via LinkedIn eine Nachricht!

David Frei
March 13, 2023
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